Giaurida: n vënderdì, ai 10 agost 2018, dala 20:30
Ntroduzione artistica: Roberto FestiUni di:10:00 – 12:00 & 16:00 – 19:00
Dumënia, merdi, mierculdì y vënderdi:: 20:30 – 22:30Beim Betrachten der Werke Willy Verginers wäre man leicht versucht, sie
nur auf Grund ihrer technischen Qualität anzusehen und danach zu
beurteilen. Der außergewöhnliche Hyperrealismus seiner Figuren könnte
den Betrachter quasi ihre Botschaft vergessen lassen, und dabei am
innigsten Wunsch des Künstlers, Geschichten zu erzählen, vorbeigehen.
Verginer erzählt aktuelle, moderne Geschichten, die nicht auf eine Figur
allein fokussieren. Ihre wirkliche Bedeutung erschließt sich erst in
Verbindung mit den anderen. Verginers große Reife und künstlerisches
Können spiegeln sich in diesen Geschichten wieder. Er schafft eine sehr
persönliche graphic novel, wobei Plastik und Malerei in einen Dialog
miteinander treten. Die Farbe dient dem Künstler zur Hervorhebung. Sie
entspricht seinem Willen, einen bestimmten Teil, fast immer den
bedeutungstragenden Teil des menschlichen Figur, herauszuschälen. Nicht
zufällig sind in seinen letzteren Arbeiten manche Figuren auf Brust-
oder Halshöhe abgeschnitten. Eine willentliche oder eher unbewußte
Geste, Überflüssiges auszusparen? Verginers Geschichten erzählen von
einer immer wackliger werdenden Beziehung zwischen der Natur und der
Gesellschaft. Nur selten greift Verginer auf Gestalten von alten
Menschen zu. Seine Erzähler sind junge Frauen und Männer, und vor allem
Kinder. In ihren Händen liegt die Zukunft. Es sind Hände, aus denen
Enzian wächst; es sind Körper, um die sich Blumenranken winden. Es sind
lebendige Blumen, die aus diesen Körpern Lebenssaft und Weisheit
aussaugen. Dort, wo die Botschaft des Künstlers pessimistisch anmutet,
kommt eine subtile Ironie zum Tragen, die den Pessimismus mildert und
für einen Augenblick unsere Reflexion ausschaltet.