Vernissage 11.03.2023 - 19.30
Täglich: 15.00 - 18.00
Montag geschlossen
Die Ausstellung zeigt eine enge Auswahl des fotografischen Schaffens der letzten zehn Jahre. Zu sehen sind Landschaften und Naturausschnitte, sowie dezidiert Menschgemachtes. Menschen selbst, kommen kaum vor. Die pointierten Werke auf Fotopapier und in Form von zwei Videomontagen sind Fragmente zeitlicher und räumlicher Dimension, die anachronistisch keiner motivischen Ordnung folgen: Vom schwindendem ewigen Eis, durch apokalyptische Steinwüsten, in Industriegebiete und auf Baustellen, über einsame Straßen, weiten Feldern, an Ufern, im Wald und auf Wiesen, in Zonen des Überganges.
Gustav Willeit schafft es, Orte des kollektiven Gedächtnisses durch stilistische und farbliche Reduktionen in private Schauplätze zu verwandeln. Seine Kompositionen begrenzen sich auf das Wesentliche, wie in einem „reset“ ist alles Mehr, das das Auge ablenkt, verschwunden. Was bleibt sind Texturen, Flächen und Strukturen, die sich im Kopf zu Bildern formieren, die über das Sehen als rationalen Mechanismus hinausgehen. Schauen wird bei Willeit zum einsamen Erfahren, zum Privileg der Isolation, vergleichbar mit dem Erleben von Musik mit Kopfhörern inmitten einer Menschenmenge. Technisch bewegt sich das Oeuvre des Fotografen zwischen schierem Abbild von realen Motiven, dessen Manipulation und der Konstruktion am Bildschirm. Willeit versteht es, die Möglichkeitsrahmen der digitalen Technologie auszuschöpfen, um seinem Bildkodex zwischen Natürlichem und Artifiziellem gerecht zu werden. In den hier gezeigten Fotoarbeiten verzichtet er auf Entfremdungen am PC, dennoch unterliegen die Abbildungen weder dokumentarischen noch assoziativen Charakterzügen. Seine Ambition ist es aus Bestandsaufnahmen neue Wirklichkeiten im Kopf zu konstruieren.
Unterstreichend dazu und symptomatisch für sein gesamtes Schaffen sind die gedeckten Farben vor immer grauem Himmel. Nicht selten finden sich die Motive, wie in einem White Cube, vor kontextlosem Grund, wodurch der wertungsfreie Blick des Künstlers hervorgehoben wird. Die monochromen Hintergründe nehmen die Rolle der Platzhalter ein, die das Bewusstsein der Bilder im Kopf verstärken.
Lisa Trockner
Vernissage 11.03.2023 - 19.30
Täglich: 15.00 - 18.00
Montag geschlossen
Die Ausstellung zeigt eine enge Auswahl des fotografischen Schaffens der letzten zehn Jahre. Zu sehen sind Landschaften und Naturausschnitte, sowie dezidiert Menschgemachtes. Menschen selbst, kommen kaum vor. Die pointierten Werke auf Fotopapier und in Form von zwei Videomontagen sind Fragmente zeitlicher und räumlicher Dimension, die anachronistisch keiner motivischen Ordnung folgen: Vom schwindendem ewigen Eis, durch apokalyptische Steinwüsten, in Industriegebiete und auf Baustellen, über einsame Straßen, weiten Feldern, an Ufern, im Wald und auf Wiesen, in Zonen des Überganges.
Gustav Willeit schafft es, Orte des kollektiven Gedächtnisses durch stilistische und farbliche Reduktionen in private Schauplätze zu verwandeln. Seine Kompositionen begrenzen sich auf das Wesentliche, wie in einem „reset“ ist alles Mehr, das das Auge ablenkt, verschwunden. Was bleibt sind Texturen, Flächen und Strukturen, die sich im Kopf zu Bildern formieren, die über das Sehen als rationalen Mechanismus hinausgehen. Schauen wird bei Willeit zum einsamen Erfahren, zum Privileg der Isolation, vergleichbar mit dem Erleben von Musik mit Kopfhörern inmitten einer Menschenmenge. Technisch bewegt sich das Oeuvre des Fotografen zwischen schierem Abbild von realen Motiven, dessen Manipulation und der Konstruktion am Bildschirm. Willeit versteht es, die Möglichkeitsrahmen der digitalen Technologie auszuschöpfen, um seinem Bildkodex zwischen Natürlichem und Artifiziellem gerecht zu werden. In den hier gezeigten Fotoarbeiten verzichtet er auf Entfremdungen am PC, dennoch unterliegen die Abbildungen weder dokumentarischen noch assoziativen Charakterzügen. Seine Ambition ist es aus Bestandsaufnahmen neue Wirklichkeiten im Kopf zu konstruieren.
Unterstreichend dazu und symptomatisch für sein gesamtes Schaffen sind die gedeckten Farben vor immer grauem Himmel. Nicht selten finden sich die Motive, wie in einem White Cube, vor kontextlosem Grund, wodurch der wertungsfreie Blick des Künstlers hervorgehoben wird. Die monochromen Hintergründe nehmen die Rolle der Platzhalter ein, die das Bewusstsein der Bilder im Kopf verstärken.
Lisa Trockner